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Belgische Emigranten

Der Maler Louis van Engelen malte 1890 eine Gruppe belgischer Emigranten, die sich in Antwerpen über die Nassaubrücke auf dem „Eilandje“ zu einem Schiff begeben. Die Antwerpener blicken ihnen nach.

Auch Menschen aus Belgien suchten eine neue Zukunft an der anderen Seite des Ozeans, aber sie bildeten nur eine kleine Minderheit der Passagiere der Red Star Line. Zwischen 1871 und 1930 emigrierten ca. 137 000 Belgier in die USA. Die meisten gingen in Antwerpen an Bord, aber auch Häfen wie Rotterdam und Le Havre waren beliebte Auswanderhäfen.

In den Staaten ließen sich die belgischen Emigranten vor allem in der Gegend der Großen Seen (Michigan, Wisconsin, Illinois), aber auch im Mittleren Westen nieder. Ab Ende des 19. Jahrhunderts zogen immer mehr Belgier nach Kanada. Die Vorstellung von Kanada als ein reiches Land mit unzähligen Möglichkeiten für Einwanderer hielt sich noch fast das ganze 20. Jahrhundert lang.

Insgesamt hielt sich die belgische Auswanderung zu außereuropäischen Ländern jedoch in engen Grenzen. Die Bevölkerungszunahme und das schnelle Wachstum der Industrie führten auch in Belgien zu unvermeidlichen sozialen Problemen, aber die meisten Menschen suchten ihr Glück nicht in Übersee, sondern in der Wallonie und in Nordfrankreich.

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