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Die Gebäude der Red Star Line

Das „Spitzenobjekt“ unserer Sammlung ist das Museumsgebäude selber. Die historischen Hallen der Red Star Line erzählen als stille Zeugen die Geschichte der Millionen Passagiere der Reederei. In den Gebäuden fanden die behördlichen Kontrollen und ärztlichen Untersuchungen der Passagiere statt.

Ab 1894 errichtete die Red Star Line am Rijnkaai einige Schuppen, die vor allem als Kontrollstation für die abfahrenden Passagiere der 3. Klasse bestimmt waren. Denn wer in Amerika abgewiesen wurde, wurde ohne Pardon wieder aufs Schiff nach Europa gesetzt, und zwar auf Kosten der Reederei.

Der gesamte Komplex bestand aus drei Gebäuden mit einer Fläche von fast 2600 m². Das älteste Gebäude entstand 1894 auf Grund jahrelanger Beschwerden. Denn bis dato erfolgten die ärztlichen Untersuchungen bei Wind und Wetter in offenen Hangars auf dem Kai und waren dementsprechend unkomfortabel und oft auch schlampig. Jedoch kam es auch weiterhin zu Klagen, denn das neue Gebäude erwies sich als viel zu klein, um innerhalb einer knappen Stunde Hunderte von Emigranten untersuchen zu können.

Einige Jahre vor dem 1. Weltkrieg ließ die Stadt Antwerpen an der Montevideostraat eine große und hohe Halle für die Zollverwaltung bauen. Die Red Star Line Reederei benutzt sie wahrscheinlich für die Gepäcklagerung.

1922 errichtete die Reederei am Rijnkaai das größte und eindrucksvollste Gebäude des ganzen Komplexes. Es war im Art-déco-Stil gehalten. Darin befanden sich Reihen von Duschen, die von Männern und Frauen getrennt benutzt wurden, sowie die Desinfektionskessel für ihre Kleidung. Die Passagiere der 3. Klasse wurden kurz vor der Abfahrt desinfiziert und ärztlich untersucht und ihre Papiere wurden kontrolliert. Die Halle wurde gebaut, als die USA die Einwanderung drastisch einschränkte und die administrativen und ärztlichen Kontrollen verschärft wurden.

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